18.12.2020

Bewohner des St. Martini Altenpflegeheims werden mit weihnachtlichen Basteleien und Briefen überrascht

Für die Bewohner des St. Martini Altenpflegeheims wird dieses Weihnachten anders verlaufen, so anders wie Vieles in diesem Jahr. Das aktuelle Infektionsgeschehen lässt es nicht zu, die zu den Weihnachtsfeiertagen bekannten Lockerungen auch für das Altenpflegheim geltend zu machen. Umso mehr freut es Bewohner und Pflegekräfte, dass Kindergärten und Schulen aus der Region an sie denken und für die Bewohner kleine Aufmerksamkeiten in der Weihnachtszeit vorbereitet haben.
Bereits zum Ersten Advent erhielt jeder Bewohner einen selbst gebastelten Stern für das Fenster von den Kindergartenkindern aus Breitenberg und Hilkerode.
Mit dem Breitenberger Kindergarten verbindet das Altenpflegeheim schon eine langjährige Freundschaft. Seit mehr als 30 Jahren gibt es regelmäßige Besuche von Bewohnern und Kindergartenkindern untereinander. Zweimal im Monat machen Jung und Alt gemeinsam Sport, basteln, backen Kekse und verbringen wertvolle Stunden miteinander.
Normalerweise kommen die Kinder auch zum St. Martinsfest ins Altenpflegeheim und singen für die Bewohner. Auch das musste in diesem Jahr leider ausfallen. Deswegen ist Stephanie Deppe, Leitung für den Bereich soziale Betreuung, am Martinstag beim Kindergarten vorbeigefahren, um den Kindern mit Süßigkeiten eine kleine Freude zu machen und herzliche Grüße der Bewohner zu übermitteln. Als Geschenk zu Weihnachten haben die Kindergartenkinder 66 Bilder gemalt, für jeden Bewohner eines.

Doch nicht nur der Breitenberger Kindergarten hat das St. Martini Altenpflegeheim mit weihnachtlichen Aufmerksamkeiten überrascht.
Von der Grundschule Mingerode erhielten die Bewohner zum St. Martin viele tolle Bilder und selbst geschriebene Briefe. Auch die Klasse 7b des Eichsfeld Gymnasiums hat fleißig Weihnachtspost mit ganz lieben Worten für das Altenpflegeheim geschrieben. Zusätzlich haben sie große Sterne aus Papier gefaltet.
Die Katholischen Pfarrgemeinde St. Cyriakus Duderstadt überbrachte zum Anfang der Adventszeit rote Weihnachtssterne für die Tische der Heimzimmer und die St. Servatius Kirche Geschenke für die evangelischen Bewohner.
Über das Projekt „Weihnachten eine Freude machen“ fanden zahlreiche Weihnachtskarten aus ganz Deutschland den Weg ins Duderstädter Altenheim. Für dieses Projekt hatte Stephanie Deppe das St. Martini angemeldet.

„Hier sogar ein Brief aus Hamburg!“, freut sich Rolf Reimann, der zusammen mit seiner Vorstandskollegin des Heimbeirats Cecilia Wodasch die Geschenke zum ersten Mal sieht.
Die Basteleine, Bilder, Briefe und Karten sind als Überraschung zu Weihnachten gedacht. „Wir werden für jeden Bewohner etwas aus den vielen Geschenken zusammenstellen und dann bereits vor Weihnachten übergeben. Geöffnet wird natürlich alles erst an Heiligabend, gemeinsam mit uns. Dann können wir einige Briefe gegebenenfalls gleich vorlesen und darüber berichten, wer das alles so schön gebastelt und geschrieben hat. Wir sind sehr gerührt über diese Zuwendungen. Es freut uns besonders, dass wir auch den Bewohner, die zu Weihnachten keinen Besuch oder Geschenke bekommen, eine Freude machen können!“, freut sich Stephanie Deppe. Die Überraschung und Freude werde bei allen groß sein, ergänzt sie.

„Oh ja. Doch da habe ich mich sehr gefreut das hier zu sehen. Ich habe ja auch in Göttingen einen kleinen Urenkel, der malt mir auch immer Bilder. Deshalb hab ich die kleinen Kinder und meinen Urenkel viel im Kopf. Dass die Kinder so an die Omas und Opas denken und gern was für uns machen wollen, berührt mich sehr!“ erzählt Cecilia Wodasch freudig.

Auch berichtet Sie wie ihr Urenkel ganz stolz den Zeigefinger gehoben habe, als im Kindergarten gefragt wurden, wer alles eine Oma oder Uroma im Altenheim hat. Es sollten Weihnachtsgeschenke gebastelt werden. Der Dreijährige habe dann seiner Erzieherin erzählt, dass sie ganz selten zu Besuch fahren. Der Grund, so wörtlich „Oma soll keinen Corona auf ihr Zimmer bekommen!“.

 

Um die Bewohner auch weiterhin vor diesem „Corona“ zu schützen, wurden die bestehenden, bereits strikten Besuchsregelungen noch einmal verschärft.

Seit Mitte der Woche haben die Heimbewohner in Abstimmung mit ihren Angehörigen eine Bezugsperson bestimmt. Ausschließlich die genannte Person darf zu Besuchen in das Altenpflegheim kommen. Die Treffen finden in einem speziell dafür ausgestatteten Besucherraum statt. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass die Bezugsperson nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Bei jedem Besuch wird daher ein Corona-Abstrich-Test vorgenommen, der ein Ergebnis innerhalb von 20 Minuten vorweist. Alternativ kann ein negativer Coronatest vorgelegt werden, der allerdings nicht älter als 72 Stunden sein darf.

Über einen solchen Corona-Schnelltest werden auch die Heimbewohner und das Personal regelmäßig getestet.

Des Weiteren gibt es für die einzelnen Wohnbereiche nun feste Besuchstage und -zeiten. Jeder Besuch ist entsprechend bei dem jeweiligen Wohnbereich oder der Pflegedienstleitung anzumelden. An den Festtagen können die Bewohner an Heiligabend von 9-16 Uhr und am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag von 9-12 Uhr Besuch empfangen.

Am Heiligabend wird es am Vormittag von 10-11 Uhr für alle Heimbewohner und Patienten des Krankenhauses eine weihnachtliche Stunde in der Kapelle geben, die von zwei Sängerinnen musikalisch gestaltet wird. Die Bewohner können dies live auf ihrem Fernseher auf dem eigenen Zimmer verfolgen.

An allen drei Weihnachtsfeiertagen finden in der Kapelle Gottesdienste statt. Die Heilige Messe am Abend des 24.12. und jeweils am Vormittag des 1. und 2. Weihnachtstages eine Messe. Auch hier werden die Gottesdienste über den Hauskanal auf den Fernsehern der Bewohner verfügbar sein.

Für den Nachmittag des 24.12. hat sich ein Angehöriger eines Bewohners angekündigt im Vorgarten des Altenpflegeheims Saxophon zu spielen.

„Wir haben so gehofft, es unseren Bewohnern zu ermöglichen, dass sie zu Weihnachten ihre Familien sehen können. Nach dieser langen Zeit der Isolation und Einschränkungen hätte das allen sehr gut getan. Es fiel uns sehr schwer den Bewohnern von den neuen Regelungen zu erzählen. Wir haben nun bewusst spezielle Tage und Zeiten festgelegt, damit wir allen Bewohnern gerecht werden können. Die Vorbereitung dafür, dass ein Besuch stattfinden kann, dauert mit den neuen Vorschriften ca. 30 Minuten. Durch die festen Einheiten können wir nicht nur die Besuche besser planen, sondern auch die Zeit für Bewohner, die keine Besuche bekommen. Wir bitten daher um Verständnis und Mithilfe!“ erklärt Stephanie Deppe.

Die Regelungen gelten zunächst für den gesamten Zeitraum des Lockdowns bis zum 10.01.2021, können aber situationsbedingt verlängert werden.

„Als eines der wenigen Altenpflegeheime in der Region, die zum jetzigen Zeitpunkt keinen Coronafall haben, tun wir alles dafür, diesen Stand beizubehalten. Aus diesem Grund auch die neuen Besuchsregelungen und Tests. Wir danken den Mitarbeitern des St. Martini Altenpflegeheims, die maßgeblich dazu beitragen, unsere Bewohner zu schützen. Sie setzen nicht nur die bestehenden Hygienekonzepte exzellent um, sondern nehmen sich auch im Privaten ganz bewusst zurück und schränken Kontakte ein. Und dies bereits lange vor dem Lockdown!“ bedankt sich Markus Kohlstedde, Geschäftsführer des St. Martini Altenpflegeheims, bei den Mitarbeitern.

Bild zur honorarfreien Verwendung, Bildnachweis: St. Martini
Bildunterschrift: Cecilia Wodasch und Rolf Reimann sitzen vor einen voll gedeckten Tisch: zahlreiche Bilder, Briefe, Basteleien und Geschenke von Kindern und Institutionen aus der Region werden an Weihnachten für strahlende Augen sorgen.